Bislang gibt es nur wenige empirische Hinweise, zu welchen Anteilen Studierende an deutschen Hochschulen über ausreichende Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien für ihr akademisches und berufliches Fortkommen verfügen. Dieser Frage gehen wir anhand von Sekundäranalysen des Nationalen Bildungspanels (NEPS) nach. Hierfür können die Daten von N = 1911 angehenden Studierenden sowie von N = 1991 fortgeschrittenen Studierenden im sechsten Fachsemester ausgewertet werden. Die in NEPS eingesetzten Tests erlauben die Definition von Leistungsbereichen, in denen normativ festgelegte Erwartungen (Mindeststandards) zu verschiedenen Studienzeitpunkten erfüllt werden. Die Analysen zeigen, dass substanzielle Anteile sowohl der angehenden Studierenden (20%) als auch der fortgeschrittenen Studierenden (52%) nicht die Mindeststandards erreichen. Weiterhin ergeben sich bei beiden Studierendengruppen zum Teil erhebliche fächergruppen- und geschlechtsbezogene Unterschiede in der Erreichung der Mindeststandards. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf die Sicherstellung grundlegender Kompetenzen von Studierenden im Umgang mit digitalen Medien als Kernziel der Hochschulbildung diskutiert.